Sonntag, 27. Januar 2013

Indianer und Schamanismus fuer Touristen

Guacamayo  Lodge aus der Vogelperspektive
Am 3. Tag schien wieder die Sonne und auch Deniz konnte aufstehen und sich mit uns auf  Tour begeben, wenn auch nur mit Hilfe groesserer Mengen Grippemittel. Am Vormittag war der Besuch eines benachbarten Indianerdorfes angesagt. Leider hat William nur wenig ueber die urspruengliche Lebensweise erzaehlt. Das ist auch kein Wunder, da er urspruenglich nicht aus der Gegend stammt und wohl eher an der modernen Zivilisation interessiert ist. Er hat zum Beispiel das gleiche Smartphone wie ich.
Und so sind wir etwas durch das Dorf spaziert und haben das touristische Programm absolviert: Yuca ernten - Yucamehl herstellen - Yucabrot backen und essen - Schmuck kaufen - Zielschiessen mit Blasrohr - Gesicht mit der roten Farbe aus der Achiotepflanze bemalen und ein bisschen die Dorfbewohner ausfragen, soweit moeglich.

Gesichtsbemalung mit Achiote
Malen der Yucawurzel

Danach ging es weiter zum Besuch eines Schamanen. Er hat uns erzaehlt, wie das Wissen weitergegeben wurde vom Grossvater zum Vater und weiter zu ihm, er sprach ueber seine Erfahrungen mit halluzinogenen Drogen und wie er heute mit seinem Wissen ueber die Pflanzen des Regenwaldes und Ritualen heilt. Zum Glueck hat unsere mexikanische Amerikanerin uebersetzt und ich konnte mir aus beiden Sprachen alles ganz gut zusammenreimen. Deniz hat die Vorfuehrung eines kleinen Teils des Rituals genutzt, um etwas positive Energie zu bekommen. Auf jeden Fall fand sie den Singsang und die Beruehrungen des Schamanen angenehm und vielleicht hat es ja zur Besserung beigetragen. Trotz der ca. 15 Touristen im Raum und der kuenstlichen Situation wirkte der Schamane glaubwuerdig und zurueckhaltend. So war es angenehm, entgegen meiner vorherigen Befuerchtungen.



Auf dem Rueckweg haben wir dann noch einen Halt eingelegt an einem riesigen CEIBO. Dieser riesige Baum war mehr als 40 m hoch mit einem gigantischen Wurzelsystem. Da sehe auch ich recht klein daneben aus. Kurz vor der Lodge hatten wir noch das Glueck, einen Delphin aus dem Wasser springen zu sehen. Die Hoffnung darauf hatten wir eigentlich schon aufgegeben, da fuer diese Tiere aktuell der Wasserstand zu niedrig ist und sie sich in tiefere Gewaesser verzogen haben.




Und nach diesem langen und intensiven Tagesausflug stand noch ein kurzer Nachtspaziergang auf dem Programm. Wir wurden instruiert, langsam zu gehen, den Weg und seine Umgebung vor dem Weitergehen genau anzuschauen und nichts anzufassen. Wer will schon von Irgendwas gebissen werden. Die Geraeusche schienen in der Nacht noch intensiver und jedes Knacken und Rascheln bekam eine groessere Bedeutung. 
Danach hatten wir uns das Abendessen verdient. Fuer den Rest der Gruppe war es der letzte Abend, nur ich blieb noch einen weiteren Tag. Also wieder ein Abschied.

Spinnen in der Nacht



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