Donnerstag, 31. Januar 2013

Ich fahre mit der Bahn - camino al Boliche

Leider nur zum anschauen


Fuer den Donnerstag hatte ich mir eine Fahrkarte fuer den Touristenzug von Quito nach Boliche und zurueck besorgt. Das hatte ich noch am Montag auf den letzten Druecker in der Touristeninformation in der Altstadt am Plaza Grande erledigt. 
Am Donnerstag musste ich dann frueh aufstehen und mit dem Trolebus zur Station Chimbacalle fahren. Um diese Zeit war viel Platz im Bus und ich konnte die Fahrt durch die Altstadt geniessen. Der Bahnhof war dann richtig schick aufgemacht mit Cafe, Souvenierangebot und Werbevideo im Wartesaal. Auf den Gleisen standen schoene alte Loks und Wagons. Leider mussten wir dann mit einem moderneren Exemplar fahren.
Puenktlich 8:15 gings dann los. Das Wetter schien praechtig zu werden und der Ausblick auf den Pichincha war vielversprechend. In der Ferne war auch schon der Cotopaxi zu erspaehen. Wegen dieser Aussichten hatte ich mich zu der Fahrt entschlossen. Im Wagon gab es dann Erlaeuterungen in spanischer Sprache. Viel habe ich leider nicht verstanden und von dem Angebot einer Uebersetzung ins Deutsche nur fuer mich wollte    ich keinen Gebrauch machen. Mein Gegenueber war eine aeltere Dame aus Zimbabwe, die jetzt in Argentinien lebt. Auch recht interessant.
In Machachi trennten sich dann unsere Wege. Dort wurden wir mit Musik und tanzenden Kindern begruesst. Da war ich froh, nicht aussteigen zu muessen.
Ich blieb im Zug, um nach Boliche weiterzufahren. Der Cotopaxi hatte sich vollstaendig in den Wolken versteckt, was mich geaergert hat. Aber rundherum schien die Sonne. Boliche ist eine ehemalige Hacienda, wo man sich jetzt dem Naturschutz gewidmet hat. Dort war kein nerviges Programm im Angebot, sondern nur Spazieren in der Natur. Nach 2 Stunden angenehmem Aufenthalt ging es wieder zurueck und auch der Cotopaxi liess wieder etwas von sich sehen. Ca. 17:00 waren wir wieder zurueck in Quito und ich begab mich muede und zufrieden auf den Heimweg.

Volcan Corazon





Cotopaxi mit Wolkenhaube

Cotopaxi - kleine weisse Kuppe rechts


Mittwoch, 30. Januar 2013

Badetag -Termas Papallacta

Idylle im Spa - Termas Papallacta



Eigentlich wollte ich ja Montag nachts an die Kueste fahren. Aber um so naeher die 10-stuendige Busfahrt rueckte, um so weniger Lust hatte ich. Also habe ich umgeplant.
Am Dienstag morgen bin ich nach Papallacta aufgebrochen. Schon nach 2 Stunden Busfahrt mit herrlichen Aussichten auf die Berge konnte ich mein Zimmer im Hostal Antisana beziehen. Dann bin ich gleich losgegangen, um mich in den Termalbaedern zu entspannen. Ich habe mir fuer 18 $ den Spabereich geleistet. Mitten in der Woche war es dort ziemlich leer und ich musste mir die 5 Pools mit Massageduesen und herrlich warmem Thermalwasser nur mit wenigen Leuten teilen. Die Anlage ist super schoen gestaltet und dazu kommt noch der Ausblick auf die Berge - richtiger Luxus. Erst bei Sonnenuntergang bin ich ins Hostal zurueckgekehrt, um eine Forelle zu essen. Danach wollte ich es nochmal mit Baden versuchen. Aber im Dunkeln waren nur noch wenige kuschelnde Paerchen und paar einzelne Maenner dort. Da habe ich mich dann nicht mehr wohlgefuehlt und bin frueh zu Bett gegangen. Mittlerweile war es wieder richtig kalt geworden und ich hab trotz dicker Decken und Kleidung auch noch im Bett gefroren.

Fuer den Vormittag hatte ich eine gefuehrte Wanderung entlang des Rio Loreto geplant. Ich stand dann auch puenktlich um 8:00 beim Informationszentrum der Fundacion Terra vor der Tuer. Es kam aber nur eine aeltere Amerikanerin, die auch an der Tour teilnehmen wollte. Nach 30 min. kam Jemand vorbei, um uns zu sagen, dass heute kein Guide zur Verfuegung steht. Also hab ich meinen Rucksack bei Anne ins Hotelzimmer gestellt und wir sind allein losgezogen. Erst ging es immer am Fluss entlang durch die ueppige Natur und dann haben wir uns auf einer Schotterstrasse auch noch etwas hoeher gewagt. Durch die Hoehe von ca. 3.500 m war das trotz des einfachen Weges anstrengend. Es waer noch mindestens eine Stunde Aufstieg bis zu  Lagunen gewesen, aber Anne wollte lieber umkehren. Richtig boese war ich da auch nicht drueber.
Also sind wir wieder zurueck gebummelt. Anne hat mir dann als Luxushotelgast noch gratis Eintritt in die Thermalbaeder verschafft und so konnte ich die mueden Knochen noch etwas entspannen.
Dann gings wieder zurueck und ich verbrachte den Abend gemuetlich in Familie.










Montag, 28. Januar 2013

Wieder Abschied nehmen

Am Morgen nahm ich Abschied von unserer Gruppe. Gleichzeitig freute ich mich schon auf einen Vormittag ganz fuer mich allein. Ein kleines Stueck begleiteten William und ich noch die Gruppe. Dann stiegen wir in ein Kanu um und das erste Mal stoerte kein Motorengeraeusch die Ruhe. Wir paddelten muy tranquilo durch einen schmalen Kanal zu einer anderen Lagune begleitet von Voegeln. Am Rand der Lagune praeparierten wir uns wieder fuers Piranhaangeln. Diesmal war auch ich erfolgreich und William hat riesige Exemplare rausgeholt. Zum  Verspeisen sind Piranhas wohl nicht geeignet und so werden sie nach Betrachtung und Fotoshooting wieder ins Wasser geworfen. Danach ging es wieder zurueck. Die Sonne brannte erbarmungslos herunter und so war ich dann auch froh, wieder in der Lodge zu sein, wo bereits eine neue Gruppe auf mich wartete, an die ich mich noch fuer einen Nachmittag anschliessen sollte.



Am spaeten Nachmittag fuhren wir also wieder mit dem Boot zur Lagune, um die Abendstimmung und den Sonnenuntergang zu geniessen.Wir beobachteten, wie eine gruene Schlange im Baum versuchte, einen grossen gelben Vogel zu verschlingen. Beeindruckend. Leider sind die Tiere hier farblich gut an die Umgebung angepasst. Vielleicht koennt ihr es ja trotzdem erkennen.


Suchbild
Wo ist die gruene Schlange mit dem Vogel im Schlund?

noch ein Suchbild
Wieviele Fledermaeuse sitzen auf dem Ast?


Sonnenuntergang und Abschiedsstimmung

An diesem Tag hatte ich viel Zeit fuer mich. Ich konnte ein wenig nachdenken, entspannen, Plaene machen ...

Am Samstag hiess es auch fuer mich, wieder in die Zivilisation zurueck zu kehren. Ich genoss die Bootsfahrt allein mit dem Bootsfuehrer und einer Indigena auf Einkaufstour. An der Anlegestelle wurde ich in einen Linienbus gesetzt  und war 13:30 zurueck am Busbahnhof von Lago Agrio. Um 14:45 verliess der Bus den Ort in Richtung Quito. Trotz zweier Passkontrollen durch das Militaer und sonstiger kurzer Stopps brauchte der Bus diesmal nur 6 Stunden. Kein Wunder, dass es diesmal ziemlich holprig zuging. So war ich schon vor 22:00 zu Hause bei Nayhara, die sich freute, nicht mehr allein im Haus zu sein.
Den Sonntag verbrachte ich wieder zu Hause, Waesche waschen, Blog schreiben und auf die naechste Tour vorbereiten. Nun bleibt mir hier in Ecuador nur noch ein Woche ...

Sonntag, 27. Januar 2013

Indianer und Schamanismus fuer Touristen

Guacamayo  Lodge aus der Vogelperspektive
Am 3. Tag schien wieder die Sonne und auch Deniz konnte aufstehen und sich mit uns auf  Tour begeben, wenn auch nur mit Hilfe groesserer Mengen Grippemittel. Am Vormittag war der Besuch eines benachbarten Indianerdorfes angesagt. Leider hat William nur wenig ueber die urspruengliche Lebensweise erzaehlt. Das ist auch kein Wunder, da er urspruenglich nicht aus der Gegend stammt und wohl eher an der modernen Zivilisation interessiert ist. Er hat zum Beispiel das gleiche Smartphone wie ich.
Und so sind wir etwas durch das Dorf spaziert und haben das touristische Programm absolviert: Yuca ernten - Yucamehl herstellen - Yucabrot backen und essen - Schmuck kaufen - Zielschiessen mit Blasrohr - Gesicht mit der roten Farbe aus der Achiotepflanze bemalen und ein bisschen die Dorfbewohner ausfragen, soweit moeglich.

Gesichtsbemalung mit Achiote
Malen der Yucawurzel

Danach ging es weiter zum Besuch eines Schamanen. Er hat uns erzaehlt, wie das Wissen weitergegeben wurde vom Grossvater zum Vater und weiter zu ihm, er sprach ueber seine Erfahrungen mit halluzinogenen Drogen und wie er heute mit seinem Wissen ueber die Pflanzen des Regenwaldes und Ritualen heilt. Zum Glueck hat unsere mexikanische Amerikanerin uebersetzt und ich konnte mir aus beiden Sprachen alles ganz gut zusammenreimen. Deniz hat die Vorfuehrung eines kleinen Teils des Rituals genutzt, um etwas positive Energie zu bekommen. Auf jeden Fall fand sie den Singsang und die Beruehrungen des Schamanen angenehm und vielleicht hat es ja zur Besserung beigetragen. Trotz der ca. 15 Touristen im Raum und der kuenstlichen Situation wirkte der Schamane glaubwuerdig und zurueckhaltend. So war es angenehm, entgegen meiner vorherigen Befuerchtungen.



Auf dem Rueckweg haben wir dann noch einen Halt eingelegt an einem riesigen CEIBO. Dieser riesige Baum war mehr als 40 m hoch mit einem gigantischen Wurzelsystem. Da sehe auch ich recht klein daneben aus. Kurz vor der Lodge hatten wir noch das Glueck, einen Delphin aus dem Wasser springen zu sehen. Die Hoffnung darauf hatten wir eigentlich schon aufgegeben, da fuer diese Tiere aktuell der Wasserstand zu niedrig ist und sie sich in tiefere Gewaesser verzogen haben.




Und nach diesem langen und intensiven Tagesausflug stand noch ein kurzer Nachtspaziergang auf dem Programm. Wir wurden instruiert, langsam zu gehen, den Weg und seine Umgebung vor dem Weitergehen genau anzuschauen und nichts anzufassen. Wer will schon von Irgendwas gebissen werden. Die Geraeusche schienen in der Nacht noch intensiver und jedes Knacken und Rascheln bekam eine groessere Bedeutung. 
Danach hatten wir uns das Abendessen verdient. Fuer den Rest der Gruppe war es der letzte Abend, nur ich blieb noch einen weiteren Tag. Also wieder ein Abschied.

Spinnen in der Nacht



Regenwald - estaba lloviendo

endlich wieder Botas an den Fuessen

junger Kaiman im Uferschlamm
Am zweiten Tag hat der Regenwald seinem Namen alle Ehre gemacht. So haben wir uns am Morgen Gummistiefel und Regencape angezogen. Da hab ich mich ein bisschen gefuehlt wie in Jatun Sacha. Deniz hat sich leider sehr schlecht gefuehlt, Fieber, Kopfschmerzen, geschwollene Augen, Halsschmerzen ... so musste sie im Bett bleiben und auf Besserung hoffen.
Der Rest der Gruppe ist erstmal mit dem Boot zur Lagune gefahren, um ein paar Piranhas zu angeln. Leider hatten nur die Guides Glueck und wir konnten ein paar Exemplare bewundern. An der selben Stelle waren einige Touristen gestern Abend noch baden. Da hab ich keine richtige Lust dazu. Und es gibt ja auch noch Kaimane. Durch den Regen haben die sich heute auch am Ufer aufgehalten und wir konnten ein ganz junges Exemplar aus der Naehe betrachten. Nach dem Angeln sind wir an Land gegangen, um eine Anakonda zu suchen. Erstmal sind wir allerdings durch tiefen Schlamm gestapft und ich haette beinah meine Botas verloren und kam nur mit Hilfe voran. Aber die Muehe hat sich gelohnt und wir konnten die im Schlamm versteckte Riesenschlange anschauen.
Am Nachmittag sollte es doch noch eine kleine Wanderung geben. Deniz ging es leider nicht besser und es wurden schon wilde Spekulationen angestellt. Es hatte aufgehoert zu regnen und so war der Abendspaziergang entspannt und auch lustig, besonders bei spontanem Aufschreien oder einem Sturz in den weichen Schlamm. Nicht Jeder empfindet ausschliesslich Freude beim Anblick von Schlangen, Spinnen und sonstigen Insekten. Unser Berthold ist auch richtig aufgeblueht, wobei man da schon ein bisschen auf ihn aufpassen muss. "Wo ist Berthold?" wurde zum Lieblingssatz der Gruppe. Die Rueckfahrt im Abendlicht war dann wieder unglaublich schoen. Und die Abende in der Lodge sind fast romantisch. Schliesslich gibt es keinen Strom in den Haeusern und alles wird nur von Kerzen beleuchtet. Und Irgendwer klimpert auch immer auf der Gitarre.

Der Kopf der Anakonda

Berthold in Aktion


ist nichts fuer Schlangenphobiker







Auf in den Jungle

Guacamayo Ecolodge
Am Montag, dem 21. Januar ging es los - auf in den Jungle! 
German hatte mich und einen "jungen Mann" von zu Hause abgeholt. Der junge Mann heisst Berthold und ist ueber 70 Jahre alt. Neben Deniz warteten an der Busstation dann auch ihre temperamentvollen Freunde fuer die Verabschiedung und Jan ??? (wir hatten die Galapagoskreuzfahrt gemeinsam verbracht). 23:00 starteten wir dann zu einer 8-stuendigen Busfahrt. Wir hatten zwar in der ersten Reihe etwas mehr Platz, aber bequem ist etwas Anderes, ausserdem flimmerte erstmal direkt ueber meinem Kopf einer von diesen gruseligen Filmen. Mit einem erholsamen Schlaf wurde das dann auch nichts, auch wenn ich immer mal weggenickt bin. So gegen 7:00 stiegen wir dann in Lago Agrio ziemlich zerknietscht aus dem Bus und fuhren mit dem Taxi zum Hotel D  Marco, wo wir um 9:00 abgeholt werden sollten. Dort trafen dann die Wartenden verschiedener Lodges zusammen und die Fruehstuecksgespraeche waren international und recht angenehm. 9:30 ging es dann los auf eine weitere 2-stuendige Busfahrt nach El Puente. Dort bestiegen wir ein Boot und fuhren auf dem Cuyabeno in das gleichnamige Reserve zu unserer Lodge.

Affentheater
Auf dem Weg machten wir einige Stopps, um Tiere zu beobachten. Leider waren Viele zu weit weg oder wir waren mit unserem Motorboot einfach zu schnell vorbei, um ein gutes Foto zu machen. So vergingen die 2 Stunden bis zur Guacamayo Ecolodge recht schnell, trotz der Muedigkeit. Nach dem Willkommen gab es erstmal Mittagessen und nach Einzug in die Zimmer hatten wir die Gelegenheit  zu einer ausfuehlichen Siesta. 
Ca. 16:00 setzten  wir uns dann etwas ausgeruhter wieder in unser Boot und waren nun auch offener, um uns mit der Gruppe fuer die naechsten 3 Tage vertraut zu machen. Diesmal waren wir 9 Personen, eine Frau mit ihrer erwachsenen Tochter aus Quito, ein Paar aus Holland, wobei sie eigentlich aus Thueringen stammt, eine Mexikanerin, die in den USA lebt, unser Berthold aus Frankfurt, Dimitri aus der franzoesischen Schweiz, Deniz und ich. Die Tour wurde von William vorwiegend spanisch gefuehrt, irgendwie ging das mit gegenseitiger Uebersetzungshilfe innerhalb der Gruppe ganz gut.


Der Abendausflug fuehrte uns zu einer grossen Lagune. Dort trafen wir auch auf einige andere Boote voller Touristen. Trotzdem war es fantastisch, die Landschaft im Abendlicht zu bewundern und den Geraeuschen des Regenwaldes zu lauschen.
So war es leicht, auch innerlich hier anzukommen und die Strapazen der Anreise zu vergessen.
Auf dem Rueckweg sahen wir noch in die leuchtenden Augen von Kaimanen, die bei Annaeherung aber immer schnell wieder abtauchten. 
Nach dem Abendessen gingen wir dann alle sehr schnell ins Bett und ich fiel in einen tiefen 9-stuendigen Schlaf begleitet von den Geraeuschen des Regens auf dem Dach.





Montag, 21. Januar 2013

Baños

Rio Pastaza
Übers Wochenende hab ich an einem Gruppenausflug nach Baños, organisiert von der Sprachschule, teilgenommen. Samstag früh um 7:00 gings los. Ich kam mir auch gleich vor, wie auf einem Schulausflug. Die englischsprachigen Jungs waren laut und hatten noch einen Kater vom Vortag. Die Mädels waren meist noch nicht lange in Ecuador und entsprechend blass und aufgeregt. Katja hat sich neben mich gesetzt, sie war gestern erst angekommen. Das hat die immer gleichen Anfangsgespräche zur Folge: "Wie lange bleibst du hier? Was machst du im Voluntariat? Kannst du schon Spanisch? Warum machst du das? Wie sind deine weiteren Pläne?" Ich hab natürlich ordentlich geantwortet, wie bei allen Anderen zuvor.

Nach ca. 4 Stunden Fahrt in Baños angekommen, mussten wir uns für eine Nachmittagsaktivität entscheiden. Zur Auswahl standen Canyoing (im Wasserfall abseilen) oder Rafting (Wildwasserfahren im Schlauchboot) oder Reiten oder Wandern oder Faulenzen.
Die ersten beiden Optionen schienen mir zu nass, zu gefährlich und die Gesellschaft zu anstrengend. Also hab ich mich gemeinsam mit der anderen "Oma" (über 40 Jahre alt und aus der Schweiz) der Gruppe fürs Reiten entschieden. Nach einem kurzen Stadtbummel und dem Mittagessen begaben wir uns zur Pferdevermietung. Also hab ich mich mit Hilfe auf das Pferd "Negro" geschwungen und es ging los - erstmal durch den Ort, quer durch den Strassenverkehr. Negro ist gleich falsch abgebogen. Da hat unser junger Guide auch gemerkt, dass ich keine Ahnung habe und mich an die Zügel genommen. Zum Glück ist ihm auch aufgefallen, dass ich bei höherer Geschwindigkeit fast vom Pferd falle und ein schmerzverzerrtes Gesicht mache. Also ging es dann im langsamen Trab den Berg hinauf, bald auch im Grünen entlang einer Schlucht. Auch hier war es wieder bewölkt und so konnten wir keinen Blick auf den aktiven Vulkan Tungurahua werfen. Schade.

Meine Begleitung konnte im Gegensatz zu mir gut reiten. So preschte sie oft im Galopp voran und hatte Spass dabei. Oben angekommen machten wir an einer Straßenbaustelle Rast, um danach auf dem gleichen Weg zurückzukehren. Schon nach einem kurzen Stück musste Desiré absteigen. Sie hatte wohl das Mittagessen nicht vertragen und damit das Land gedüngt. Wir mussten dann noch häufiger anhalten und ich bekam langsam Schmerzen in den Beinen und an wertvollen Körperteilen. Als wir wieder an der Stadtgrenze waren, bin ich dann lieber nebenher gelaufen. Wirklich langsamer war ich so auch nicht. Nach 2 1/2 Stunden waren wir wieder zurück in unserer Hostería Llanovientos. Aus verschiedenen Gründen mussten wir erstmal ausruhen und warten, bis der Rest der Gruppe von seinen Abenteuern zurückkehrt. Am Abend bin ich dann mit Horde zum Abendessen gegangen, mit wieder den selben Gesprächen ... So hab ich mir den Gang in eine Bar gespart.

Am Morgen standen wir pünktlich 5:30 bereit, um in ein Termalbad (termas de la virgen) zu gehen. Wieder waren wir nur zu Zweit. Die Jugend kam zu so früher Stunde nicht aus dem Bett. So früh am Tag wäre das Bad noch nicht so voll. Wir bekamen aber trotzdem ne Menge Ecuadorianer beim Badespass zu sehen und entspannten uns in den heißen Becken.

Nach dem Frühstück machte sich die ganze Gruppe auf zu einer Radtour entlang der "ruta de las cascadas". Meist ging der Weg bergab und auf der Straße entlang. So war das Zurücklegen der ca. 25 km von Banos nach Río Verde kein Problem. Der Ausblick auf die phantastische Landschaft wurde nur getrübt durch die vielen anderen Ausflügler und den Straßenverkehr. Am Ziel sind wir dann zum größten Wasserfall "Pailón del Diablo" des oberen Pastaza abgestiegen, zum teil über eine ziemlich wacklige Brücke. Der Ausblick war dann echt gigantisch. So hat sich der ganze Ausflug gelohnt und ich kehrte am Abend zufrieden nach Hause zurück.



Pailón de Diablo

Heute, am Montag Abend, breche ich zu einer Jungletour auf. Die Nacht werde ich 8 Stunden im Bus nach Lago Agrio verbringen und dann sind 5 Tage Jungle angesagt. Ich bin schon ganz gespannt und es gibt danach sicher wieder viel zu berichten.