Samstag, 6. April 2013

Sehr deutsch! - Puerto Oktay am Lago Llanquihue


Am Dienstag nach Ostern  reiste ich weiter zum Lago Llanquihue, dem zweitgrössten See Chiles in der Nachbarschaft des Vulkans Osorno. Ich hatte mir den Ort Puerto Oktay etwas abseits der Touristenströme ausgesucht. Aber jetzt im Herbst sind sowieso kaum noch Leute unterwegs. In meinem Hostal Zapato Amarillo war ich dann auch erstmal der einzige Gast. Die Anlage wurde vom schweizerisch-chilenischen Ehepaar liebevoll gestaltet, Holzschindelhäuser mit Grasdach, deutscher Rasen, Blumen, Lavendel, Apfel- und Pfirsichbäume, 2 süsse Kätzchen und der Blick über saftige Wiesen mit Kühen und Schafen und der Kegel des Vulkans Osorno im Hintergrund. Der Schlafsaal liegt unterm Dach mit Oberlichtfenster, kleinen Schlafnieschen für 8 Leute, warmen Steppbetten und im Erdgeschoss darunter ein Aufenthaltsraum mit Ofen und Küche und 2 Bädern. Das dürfte reichen für mich allein.

Lago Llanquihue mit Vulkan Osorno

Woran erinnert mich das?
So bin ich am Nachmittag nochmal die 3 km in den Ort mit dem Bus gefahren, der direkt vor der Einfahrt regelmässig hält. Das war ein genussvoller Spaziergang durch den netten Ort mit deutscher Prägung, hinunter zum See und dem herrlich gelegenen Friedhof  oberhalb des Ortes.

Nach dem traumhaften Frühstück bin ich am nächsten Tag nach Las Cascadas gefahren, einem verschlafenen Nest am See, das wohl im Sommer zum belebten Badeort mutiert. Davon ist jetzt Anfang April aber nichts mehr zu spüren. Ich bin dann zum ca. 4 km entfernten Wasserfall spaziert durch üppiges Grün und über wackelige Baumstammbrücken. Auf dem Rückweg hatte sich die Sonne dann auch wieder durchgekämpft und ich konnte am Strand auf den Bus nach Hause warten






Im Hostal hatten sich inzwischen auch andere Gäste eingefunden. Jan und Manuela waren vor 9 Monaten mit ihren Rädern in Alaska gestartet, eine Familie besuchte in Chile ihre Tochter während ihres FSJ. Entsprechend interessant waren dann auch die Gespräche während des laaaangen Frühstücks am nächsten Morgen. Leider war nun auch das Wetter echt deutsch, windig, kühl und regnerisch. Also wurde wieder entspannt, gelesen, gegessen und geschwatzt. Am Nachmittag reiste dann auch noch ein Paar aus Australien an. Am Abend sass ich dann mit den Radlern und den Australiern gemütlich beim Käsefondue zusammen. Super lecker. Mangels vernünftiger Englischkenntnisse hab ich mich zwar weniger an der fröhlichen Konversation beteiligt, es war aber trotzdem ein schön geselliger Abend, das in ein weiteres geselliges Frühstück überging.
Am Freitag regnete es dann weiter und so änderte sich auch nichts an der Tagesgestaltung. An so einem gastlichen Ort kann man auch mal daheim bleiben.











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