Dienstag, 9. April 2013

Am Fusse des Vulkans Villarrica


Seen und Wald am Fusse des Vulkans Villarrica

Nach den kalten Regentagen in Puerto Oktay bin ich am Samstag weiter in Richtung Norden gefahren nach Pucón am Fusse des Vulkans Villarrica am gleichnamigen See. Diese Gegend ist ganz offensichtlich ein touristisches Zentrum mit zum Teil luxurioesen Hotelanlagen am See entlang. Der Ort Pucón ist dann trotzdem sehr uebersichtlich und haessliche Hotelburgen fehlen gaenzlich. Das Meiste, was der Tourist braucht, findet er entlang der Hauptstrasse: Restaurants, Eiscafés, Agenturen fuer Ausfluege in die Umgebung, eine deutsche Baeckerei und andere Versuchungen. Ich wohne 500m ausserhalb in der "casa satya". Auch diesmal hab ich wieder das Mehrbettzimmer fuer mich allein.


Fuer die folgenden 2 Tage hat mir das Internet schoenes Wetter vorhergesagt und das wollte ich nutzen.




Also habe ich mir am Sonntag einen Ausflug zu den "Termas Geométricas" geleistet (ca. 50 Euro fuer Eintritt und Transfer). Die Fahrt mit dem Kleinbus dauerte fast 2 Stunden, die letzten 20 km auf hoppeliger Bergpiste. Die Anlage wird ihrem Ruf als eine der schoensten Naturthermen Chiles gerecht. Die mit Naturschiefer verkleideten Becken (36 bis 41 Grad warm) sind in ein enges Flusstal mit ueppiger Vegetation eingebettet und durch rote Holzstege miteinander verbunden, 2 kleine Wasserfaelle sorgen fuer Abkuehlung. Die Menschen verteilen sich angenehm in der Anlage und ihre Stimmen werden durch das Rauschen des Wassers uebertoent. 3 Stunden bade ich ganz entspannt, bis es wieder zurueck nach Pucón geht.

bisschen wie ein japanischer Garten?

ein ganz besonderer Ort
Fuer Montag hatte ich mir wieder eine Wanderung vorgenommen. 8:30 bin ich mit dem Bus zum Nationalpark Huerquehue (unaussprechlich!!! einfach zu viele ue). Am Eingang musste ich dann wieder ca. 8 Euro Eintritt entrichten. Dafuer sind die Wege dann aber auch gut ausgebaut und beschildert sowie frei von Muell. Zuerst begebe ich mich zum Refugio Tinquilco, wo ich die Nacht verbringen werde. Noch einmal will ich mir nicht von der Abfahrtszeit des letzten Busses die Gemuetlichkeit beim Wandern stoeren lassen. Es ist noch kuehl am Morgen, die Wiesen sind noch weiss vom Raureif, aber die Sonne bricht schon durch. Beim Aufstieg wird mir dann aber schnell warm. Der Weg "Los Lagos" fuehrt mich 600m aufwaerts durch dichten Wald zu mehreren kleinen Bergseen auf ca. 1.300m. Die Vegetation ist ueppig und es ist unglaublich still, mal abgesehen von dem Tirilie und PickPick und Huhuuhu der Voegel. Es gibt Suedbuchen, Araukarien, sowas wie Bambusgestruepp ... also viel Wald und Schatten. Auf den weichen, z.T. mit Herbstlaub bedeckten Wegen schmerzt das Gehen auch nicht so wie auf Geroell. Trotzdem bin ich mal wieder gaaanz langsam und geniesse ausgedehnte Pausen an den 5 Lagunen. In 8 Stunden treffe ich nur 5 Leute. 19:00 bin ich dann zurueck im Refugio, erschoepft und sehr zufrieden mit dem Tag. Dort erwartet mich eine heisse Dusche, klassische Musik beim Kochen in dem herrlichen Haus und eine etwas harte Matratze. Eine Mischung aus Pilgerfeeling und Zeughaus in Luxusausfuehrung. Auch fuehrt das australische Ehepaar mit dem Hausherren Patricio noch intensive Gespraeche, von denen ich leider nur wenig verstehe. Auch dem Gaestebuch kann ich entnehmen, dass Patricio viel Interessantes zu erzaehlen hat. Seine Frau Lake Sagaris hat das Buch "After the first death" ueber die Zeit der Diktatur geschrieben (leider nur in Englisch zu erwerben), auf dem Tisch liegt ein Bildband ueber die Umweltsuenden in Chile. Schade, dass es bei mir nur fuer ein bisschen Smalltalk beim Fruehstueck reicht. "The book is good to learn englisch." Gracias Patricio!


Stille ueber der Laguna Toro - Belohnung fuer den Aufstieg


Araukarien, wohin das Auge blickt





Fuer die naechsten Tage ist wieder Dauerregen angesagt. Zeit, die Eindruecke zu verarbeiten, die Knochen zu schonen und weiterzuziehen ...


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