Dienstag, 19. März 2013

Nirgendwo ist auch ein Ort

Mit "Nirgendwo ist auch ein Ort" zitiert mein Reisefuehrer Paul Theroux als Beschreibung der unendlich weiten Ebenen des zentralen Patagonien. Dort geht es nun fuer die naechsten 2 Wochen hin.

Sonnenaufgang ueber Santiago
Am Sonntag (17. Maerz) habe ich Santiago kurz nach dem herrlichen Sonnenaufgang verlassen und bin in ca. 4 1/2 Stunden nach Punta Arenas ganz im Sueden von Chile geflogen. Beim Zwischenstopp in Puerto Montt konnte ich schon mal einen Blick auf die herrliche Landschaft an meinem naechsten Ziel werfen.
In Punta Arenas hat mich der Shuttlebus dann direkt von meinem Hostal Costanera abgesetzt. Der Ort begruessste mich mit Sonnenschein und milden Temperaturen und so verband ich die notwendigen Erledigungen mit einem ausfuehrlichen Stadtspaziergang.


Friedhof Punta Arenas
Der nette Ort direkt an der Magellanstrasse gelegen wirkte auf mich sehr nordisch und hat mich mit seinen niedrigen Holzhaeusern irgendwie an die Orte am Baikalsee erinnert. Nur gibt es hier mehr Touristen und einen besseren Supermarkt. Laengere Zeit habe ich auf dem sehenswerten Friedhof verbracht. Es wirkte sehr lebendig dort, viele Familien besuchen ihre Graeber und die Grabkammern sind liebevoll und bunt gestaltet mit Fotos und Erinnerungsstuecken.
Mein Hostal hat eine angenehm familiaere Atmosphaere, ich mach mir in der Kueche was zu Essen, kann den PC nutzen und im Zimmer sind wir wieder nur zu Zweit. Am naechsten Morgen sortiere ich alles Ueberfluessige aus und verstaue es in einer Muelltuete. Wer braucht hier schon kurze Shirts und Badeanzug? Naechste Woche werde ich zurueck kommen.

Weite - Busfahrt nach Puerto Natales
So ging ich Montag um 11:00 spuerbar erleichtert zum Bus. 3 Stunden dauerte die Fahrt nach Puerto Natales durch eine herrliche weite Landschaft bei phantastischem Wetter. Dabei habe ich ein bisschen Hape Kerkeling "Ich bin dann mal weg" gehoert. Das passte gut zur Stimmung und irgendwie fuehle ich mich auch wie auf Pilgerreise.

Gleich nach meiner Ankunft im Hostal El Patagonico machte ich mich auf den Weg zur Infoveranstaltung zum Trekking im Nationalparkt "Torres del Paine" bei "Erratic Rock". Der Vortragende war Amerikaner und auch das Publikum war vorwiegend englischsprachig. Er war bestimmt witzig aber ich hab nur sehr wenig verstanden. Klar ist allerdings geworden, dass man zelten muss und sich selbst verpflegen, wenn man preiswert unterwegs sein will. Ausserdem soll das Wetter schlechter werden und es sind bei Mehrtagestouren dann auch echt anstrengende Etappen dabei. Das mach ich nicht allein! Eine durchtrainierte Amerikanerin suchte zwar noch einen Mitstreiter fuer die Umrundung des Massivs, die haette aber sicher wenig Freude an mir.

So trabte ich leicht frustriert zurueck zum Hostal. Dort wurde ich vom Chef dann aber ganz geduldig ueber meine Moeglichkeiten informiert. Dann hab ich brav die Agenturen abgeklappert, um Refugios fuer mich zu buchen, wo ich nur meinen Schlafsack brauche und auch ein Abendessen bekomme. Auf diese Weise habe ich den Ort gleich kennengelernt und nebenbei auch noch den Sonnenuntergang genossen ueber dem Fjord Ultima Esperanza (uebersetzt "letzte Hoffnung" - Nomen es Omen?) mit der Sarmiento-Kordillere im Hintergrund.
Auch dieses Hostal ist wieder echt nett, mit sauberer, gut ausgestatteter Kueche So kann ich gemuetlich Nudeln kochen und meinen Gedanken nachhaengen. Morgen werd ich hier einen Tag verweilen, bevor es zu den Torres geht.

Fjord Ultima Esperanza





Den Tag in Puerto Natales hab ich schoen vergammelt und lange an diesem herrlichen Fjord gesessen und die Aussicht genossen.

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