Dienstag, 20. November 2012

Endlich Luft zum Atmen

Blick aus dem Fenster - die Lagune Cuicocha
Freitag Morgen wird der kleine Rucksack gepackt. Ich bin froh, dass ich den ersten Ausflug nicht allein machen muss und so vielleicht eine kleine Einfuehrung in die Nutzung der oeffentlichen Verkehrsmittel bekomme.
Erst laufen Anne und ich ca. 45 min. bei schoenstem Wetter quer durch die Stadt, um den Metrobus zu bekommen. Dieser bringt uns in einer knappen Stunde fuer 0,25 $ bis zum Terminal Carcelen, von wo die Ueberlandbusse in den Norden abfahren.

Wir kaufen schnell un boleto a Otavalo. Irgendwie gibt es keinen Fahrplan. Die Busse fahren ab, wenn sie einigermassen voll sind. In unserem Bus ist sogar noch etwas Platz und so wird die 2-stuendige Fahrt recht angenehm. Das Busfahren ist echt billig, man muss pro Stunde Fahrt ungefaehr 1 $ einplanen. An den Stationen steigen immer wieder Verkaeufer zu, bei denen man von Eis bis Huehnchen alles bekommen kann. Ich probiere mein erstes Eis in Ecuador und finde es ganz gut. Vorbeugend habe ich mir natuerlich auch einen Kaugummie gegen Reisekrankheit in den Mund gesteckt. So geht alles gut. Dieses Wochenende haelt Anne ihren Rucksack besonders fest. Am letzten Wochenende wurden ihr aus dem Rucksack in der Ablage Kamera, Jacke und noch ein paar Sachen geklaut. Nun ist sie doppelt vorsichtig und ich versuche mir das auch gleich anzugewoehnen.
Von Otavalo fahren wir nach kurzem Halt weiter nach Quiroga, dieser Bus ist voll mit schnatterenden Schuelerinnen in Tracht. Zu unserem eigentlichen Ziel sind es nun noch ca. 11 km bergauf. Anne will natuerlich laufen. Ich verweigere mich und spendiere ein Taxi fuer 4 $.

Oben angekommen eroeffnet sich ein phantasischer Blick auf die Laguna Cuicocha, auch Meerschweinchensee genannt. Anne hat uns ein Zimmer im Hostal "Mirador de Cuicocha" reserviert. Die Reservierung war wohl nicht notwendig, da wir die einzigen Gaeste zu sein scheinen. Da noch Zeit und wunderschoenes Wetter ist, begeben wir uns auf einen Erkundungsspaziergang. Ich bin ziemlich am Jappsen wegen der duennen Luft, obwohl wir hier nur 200 m hoeher sind als in Quito. Zwischen dem Trainingszustand von Anne und dem Meinigen liegen eben Welten. Aber sie will ja morgen auch den Cotacachi (ca. 4.800 m Hoehe) besteigen. Wir geniessen noch den Abend mit wundervollen Ausblicken auf die umliegenden Gipfel, die Anne zum Teil schon von oben kennt. Da werd ich fast ein bisschen neidisch und dann auch wieder nicht, wenn ich beim Treppensteigen in mich reinhoehre.
Zum Abendessen gibt es bei mir dann lecker Forelle und das erste Bier in der Fremde. Wir ziehen uns dann schoen dick an, ziehen uns 3 Decken ueber und koennen so eingekuschelt gut schlafen.

Der Wecker klingelt 4:15. Anne macht sich fertig fuer die Bergtour und wird 5:00 am Hostal abgeholt. Ich schlummere noch ein wenig und gehe dann 8:00 zum Fruehstueck, wobei ich allein in dem grossen Speisesaal mit der tollen Aussicht auf Lagune und Cotacachi bin. 10.00 mache ich mich dann auch auf den Weg. Auf einem gut ausgebauten Wanderweg kann man die Lagune umrunden, wobei max. 300 Hoehenmeter zu ueberwinden sind. Das ist auch fuer mich machbar, wenn auch sehr langsam. Der Weg ist phantastisch und bietet interessante Pflanzen und immer wieder den Blick auf die Lagune aus anderen Perspektiven. Nach 5 1/2 Stunden bin ich erschoepft aber gluecklich zurueck in der Herberge. Anne war auch schon da und ist gleich wieder los, um auch die Lagune zu umwandern. Sie war frueher als erwartet zurueck, da ihr Guide mit ihr nicht bis zum Gipfel gehen wollte. Es habe wohl zu viel Schnee gelegen und Steigeisen hatten sie nicht dabei. So kam sie etwas frustriert zurueck, die herrliche Lagune konnte dafuer nicht ganz entschaedigen. Nach einem weiteren leckeren Abendessen gehen wir dann wieder recht frueh zu Bett, ausserhalb vom Bett ist es am Abend auch recht kalt.

Am Sonntag gehen wir zu Fuss zurueck nach Quiroga. Diesmal geht es ja bergab und wir finden auch einen idyllischen Weg abseits der Asphaltstrasse. Dann geht es wieder zurueck mit dem Bus nach Quito und wir sind am fruehen Abend wieder zu Hause.

Der schneebedeckte Cayambe in der Ferne






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