Am Dienstag war ich dann wieder puenktlich um 8:30 zum Unterricht. Langsam finde ich auch mehr Kontakt zu anderen Schuelern, so dass ich in Zukunft in der Pause wohl nicht mehr allein rumstehe.
Trotz vorhandener Alternativen gehe ich zum Mittagessen nach Hause.
Das ist vielleicht der richtige Zeitpunkt, etwas ueber meine Familie auf Zeit zu erzaehlen.
Die schicke Mutti Nayhara und ihren Sohn Matthew hatte ich ja schon erwaehnt. Dazu kommen immer mal Verwandte zu Besuch, ein Cousin, dessen Namen ich nicht kenne, weil er nur "primo" gerufen wird, 2 ihrer 5 Schwestern mit Kindern oder der Mann der Mutter. Dazu kommen 4 chicas aus Deutschland, die hier wie ich in die Sprachschule gehen oder in Quito Praktika absolvieren. Unsere Juengste ist 17 und ich bin wie erwartet die Aelteste. Was die Albernheiten angeht, nimmt sich das aber nicht viel.
Die ganze Bande verteilt sich ueber 4 Etagen. 3 Kinder auf Zeit wohnen im Keller und teilen sich dort ein Bad. Beim Duschen haben wir entweder wenig heisses Wasser oder viel kaltes Wasser. Die Bedienung der Toilettenspuelung bedarf einiger Uebung, manchmal hilft aber auch das nicht. Im dunklen Keller halten wir uns aber kaum auf, ausser Clara, wenn sie mal wieder zu krank zum arbeiten ist. Die Arme!
Im Zentrum des Hauses ist Wohnzimmer mit Kueche. Dort sitzen wir immer rum und machen irgendwas am PC unterbrochen von den Mahlzeiten, fuer die der Tisch freigeraeumt werden muss. So gegen 20:00 verzieht sich Mutti dann immer mit dem Fruechteteller (vielleicht ist da auch noch Schokolade im Schrank?) in ihr Zimmer in der zweiten Etage, um ihre Lieblingsfernsehsendung nicht zu verpassen.
Am Dienstag wurde dann noch eine amerikanische Schnulze in spanischer Sprache mit spanischen Untertiteln angeschaut. Das Lustigste waren die Kommentare bei den Liebesszenen. Dabei wollte ich mir das spanische Wort fuer Wasser aufkochen einpraegen. Das war keine gute Idee. Ich ging dann wie immer frueh zu Bett und habe dabei bestimmt wieder das Beste verpasst.
An diesem gemuetlichen Abend habe ich mich zum Kochen fuer den naechsten Tag freiwillig gemeldet.
Am naechsten Vormittag war im Unterricht ein Ausflug auf den Markt Santa Clara angekuendigt. Dieser hatte dann geschlossen. Das passiere sonst nie, aber die Vorbereitungen fuer die Fiesta de la Quito werfen ihre Schatten voraus.
Que mala suerte. So musste ich den Gemueseeinkauf im benachbarten Supermarkt erledigen.
Das Mittagessen nahm ich in gemuetlicher Viererrunde mit Mitschuelern ein, erstmals ausser Haus. Eigentlich wollte Mario mit mir ja ungestoert saechsisch reden. Aber das muessen wir vertagen.
Dann eilte ich schnell nach Hause, um Ratatouille fuer die Bande zu kochen. Die haben mir dann schoen beim Schnippeln geholfen und mich ordentlich gelobt. Danach wurde sich schick gemacht fuer die "Ladies night". Ich hatte keine Lust, mich noch mal aufzuhuebschen. Also ging ich ganz nach oben auf die Dachterasse, um den Huebschen nachzuschaun und noch in Ruhe eine zu rauchen. Da oben habe ich Luft, Aussicht und Ruhe.
Am Donnerstag war 10:00 die Einfuehrung fuer die Arbeit auf den Galapagosinseln angesagt. Erneut gab es ein Belehrung in englischer Sprache zu lesen und zu unterschreiben. Und wieder machte ich Angaben zu meiner Person, wie schon recht haeufig. Die Ausfuehrungen in englisch habe ich kaum verstanden. Die junge Frau ratterte alles schnell herunter und hatte auch einen schwierigen Akzent. Mir fiel es sehr schwer, mich umzustellen und ich hab staendig in spanisch geantwortet. Das wichtigste habe ich dann trotzdem kapiert. Ich werde mich ab 10.12.2012 auf San Cristobal fuer die Jatun Sacha Foundation nuetzlich machen. Da gibt es dann viel feuchte Hitze und entsprechendes Kleingetier. Nach diesen Infos bin ich gleich losgezogen, um mir ein paar Gummistiefel zu kaufen, wer will sich sowas schon leihen.
Dann hatt ich genug vom Stadtbummeln.
Fuer das Wochenende hab ich mir nen Ausflug in die Berge organisiert. Da hab ich Montag hoffentlich was schoenes zu berichten.
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